In diesem Artikel

  • Der Darm im Überblick
  • Gute vs. schlechte Darmbakterien
  • Darmbakterien bei Hashimoto

Der Darm im Überblick

Der Vorgang der Nahrungsverdauung ist ganz schön komplex und umfassend. Sie startet bereits im Mund, geht über die Speiseröhre bis hin zum Magen. Da sich hier aber alles erst einmal um die Darmbakterien dreht, möchte ich beim Dünndarm beginnen. Dieser ist gut drei Meter lang, beginnt beim Magenausgang und endet beim Übergang zum Dickdarm. Der Dünndarm ist stark gewunden und unterteilt in Zwölffingerdarm, Leerdarm und Krummdarm. Die Oberfläche besteht aus rund vier Millionen Darmzotten, welche die Gesamtoberfläche und damit die Kontaktfläche des Dünndarms mit der Nahrung deutlich vergrößert. Verdauungsenzyme spalten dabei die Nahrung in Zuckermoleküle, Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe auf.

Die Länge des Dickdarms beträgt etwa 1,5 Meter. Unterschieden wird zwischen Blinddarm, Grimm- und Mastdarm. Letzterer bildet den Anus. Im Vergleich zum Dünndarm hat die Schleimhaut des Dickdarms keine Zotten. Dafür beheimatet der Dickdarm einen Großteil der Darmbakterien, welche die letzten Essensreste verarbeiten. Das kann bis zu 16 Stunden dauern. Diese Zeit wird auch benötigt, um alle Nährstoffe aus der Nahrung gut aufnehmen zu können. Die Gesamtlänge des Darms beträgt zwischen sechs und sieben Metern.

Jetzt weißt du also, warum der Dickdarm die Zentrale der Bakterien sind. 

Gute vs. schlechte Darmbakterien

Darmbakterien werden häufig in „gut“ oder „schlecht“ unterteilt. Diese Schwarz-Weiß-Betrachtung wird von manchen Experten kritisiert. Denn es gibt „böse“ Bakterien, die in der richtigen Menge durchaus gute Eigenschaften haben können. Staphylokokken beispielsweise lösen häufig schwere Infektionen aus. In der richtigen Menge können sie aber auch zu einem vielfältigen Mikrobiom beitragen. Passender wäre es deswegen, vom richtigen Verhältnis der beiden Bakteriengruppen zu sprechen.

Zu den bekanntesten Darmbakterien gehören:

Bacteroidetes-Gruppe – sie sind u.a. wichtig für eine gesunde Darmschleimhaut.

Firmicutes-Gruppe:

  • Lactobazillen (Milchsäurebakterien) – sie begleiten uns von Geburt an und bleiben unverzichtbar: Für die Funktion der Darmschleimhaut ebenso wie für ein wehrhaftes Immunsystem.
  • Ruminococcusbakterien bauen unter anderem Ballaststoffe ab.
  • Coprococcus produziert u.a. auch Substanzen, die dem Bau von Nervenbotenstoffen wie Dopamin dienen.

Actinobakterien-Gruppe

  • Bifidobakterien begleiten uns schon von Geburt an und halten schädliche Darmkeime fern. Sie senken den pH-Wert im Darm.

Enterokokken-Gruppe

  • Enterokokken produzieren Milchsäure und stärken so die Darmfunktion. In anderen Bereichen des Körpers können sie Infektionen auslösen.

Proteobakterien-Gruppe

  • Enterobakterien wie Escherichia coli schützen vor Krankheitserregern, stabilisieren das Darmmilieu und produzieren Vitamin K. In anderen Organen (etwa im Harntrakt) lösen sie Infektionen aus.
  • Salmonella typhimurium löst eine Darmentzündung aus.

Darmbakterien bei Hashimoto

Wissenschaftler fanden heraus, dass die Firmicutes-Bakterien – und damit auch die krankmachenden Unterarten –  bei Hashimoto-Patienten häufig in der Überzahl sind. Je ausgeprägter das bakterielle Gleichgewicht insgesamt war, desto höher waren die gemessenen Antikörper gegen die Schilddrüse.

 


Quellenangaben:

  • Boshen, G. et al. (2021): Association Between Gut Microbiota and Autoimmune Thyroid Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis.
  • Enders, G. (2014): Darm mit Charm: Alles über ein unterschätztes Organ. Berlin: Ullstein Buchverlage GmbH.
  • Heepen, G. (2020): Chaos im Darm: Hilfe aus der Natur bei Leaky-Gut-Syndrom, Darmpilzen, Reizdarm, Allergien und Verstopfungen. München: Gräfe und Unzer Verlag GmbH.
  • Kellmann, R. (2018): Glück beginnt im Darm: Wie Sie mit der richtigen Ernährung Depressionen, Ängste und mentale Erschöpfung erfolgreich behandeln können. München: riva Verlag.
  • Schaenzler, N., Beigel, F. (2020): Superorgan Mikrobiom: Der Darm als Schlüssel zu Gesundheit und längerem Leben. München: Gräfe und Unzer Verlag GmbH.
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