Bauch, Hüfte, Oberschenkel: Bei vielen Frauen mit Hashimoto zeigen sich insbesondere an den typisch weiblichen “Problemzonen”, dass sich mit der Autoimmunerkrankung nach und nach zusätzliche Kilos auf die Waage schleichen.

Das Schlimme? Viele Frauen kämpfen hart dagegen an: Sie probieren eine Diät nach der anderen aus und verausgaben sich beim Sport. Sie versuchen gesundes Essen, weniger Essen oder verzichten sogar gänzlich auf Kohlenhydrate – doch auf der Waage tut sich einfach nichts. 

Du ahnst es schon: Möglicherweise liegt es an der angegriffenen Schilddrüse.

In diesem Artikel zeige ich die Ursachen auf, warum es für Frauen mit Hashimoto so schwierig ist, die überschüssigen Pfunde wieder loszuwerden. Dazu möchte ich dir Hoffnung machen, denn die gibt es hier für dich.

Am Ende des Artikels habe ich noch einen besonderen Tipp für dich!

Warum nimmt man mit Hashimoto zu?

Das weißt du vermutlich bereits: Durch die Autoimmunerkrankung Hashimoto wird die Schilddrüse angegriffen. Häufig kommt es auch zu einer Umwandlungsstörung des Speicherhormons T4, das zu wenig in das aktive Hormon T3 umgewandelt wird. 

Wenn du dich zuvor noch einmal genauer einlesen möchtest, dann schau gern bei meinem Artikel “Hashimoto Diagnose verstehen” vorbei – dort erfährst du alles zu den Ursachen und Symptomen im Detail.

Doch was bedeutet das konkret für dein Gewicht?

Mit weniger gebildetem T3 verlangsamt sich der Stoffwechsel. Das hat nicht nur zur Folge, dass du dich womöglich antriebslos, müde und erschöpft fühlst und dazu wahrscheinlich über Verdauungsprobleme klagst. Es führt leider auch dazu, dass du schneller zunimmst – und nur langsam Gewicht verlierst.

Doch nicht nur die Störung der Hormonproduktion führt zur Gewichtszunahme. Weitere Probleme können die Ursache dafür sein, dass du nicht so leicht abnimmst. 

Das sind die fünf wichtigsten Punkte, wenn das Abnehmen mit Hashimoto nicht funktioniert: 

Chronischer Stress

Bist du in deinem Alltag dem Dauerstress ausgesetzt, führt das zu einer vermehrten Ausschüttung der Stresshormone Cortisol und (Nor-)Adrenalin durch die Nebenniere. Dabei wird der Stoffwechsel runtergefahren, um lebenswichtige Ressourcen zu schonen und dadurch den Stress besser bewältigen zu können. Das zeigt sich unter anderem in einer verlangsamten Verdauung. Kannst du nicht täglich einmal für Stuhlgang zur Toilette gehen, kann dies ein Anzeichen für einen träge Verdauung sein.

Ständiger Schlafmangel

Menschen mit einer gestörten Schilddrüse finden oft schlecht in den Schlaf. Um gesund ein- und auch durchschlafen zu können, wird eine gewisse Konzentration an Schilddrüsenhormonen benötigt. Diese können schwanken zwischen einer Über- oder einer Unterfunktion. Dadurch fühlst du dich dann entweder total schläfrig oder viel zu aufgekratzt. Die Folge ist ein ständiger Schlafmangel, der wiederum zur Ursache für einen gestörten Fettstoffwechsel wird – du nimmst nicht ab. Darüber hinaus fühlst du dich in einem ewigen Kreislauf aus “zu müde und erschöpft” und “kann nicht schlafen” wieder – der führt letztlich zu wenig Regeneration, wo wir wieder bei Punkt 1 wären.

Schlechte Darmbakterien

Für eine gesunde Verdauung kommt es nicht nur darauf an, was du isst, sondern auch, wie du deine Nahrung verstoffwechselst. Je nachdem, wie sich deine Darmkultur zusammensetzt, unterscheiden sich am Ende die aufgenommenen Kalorien. Menschen mit vielen Firmicutes-Bakterien können das Gleiche essen wie Menschen mit vielen guten Bacteroidetes-Bakterien, jedoch nehmen sie so bis zu 150 Kilokalorien zusätzlich pro Tag auf. Grund: Die Bakterien holen sich ihre Energie aus Zucker und Fettsäuren. Um mit Hashimoto Gewicht zu verlieren, benötigt es demzufolge den Fokus auf einen gesunden Darm.

Blutzuckerschwankungen / Insulinresistenz

Starke Schwankungen im Blutzucker können die Gewichtsabnahme stören, da sie mit der Insulinregulation und dem Stoffwechsel zusammenhängen. Schwankt der Blutzuckerspiegel stark, sind oftmals Heißhungerattacken und das erhöhte Verlangen nach zuckerhaltigen oder kohlenhydratreichen Lebensmitteln dafür verantwortlich. Jedoch führen genau diese Lebensmittel erneut zu einem instabilen Blutzuckerspiegels und fördern die Insulinresistenz. Das Ergebnis ist ein gestörter Fettstoffwechsel. Du fühlst dich müde und schlapp, ernährst dich nicht zufriedenstellend – und verlierst dadurch auch kein Gewicht. 

Zu wenig Kalorien

Ein Teufelskreis: Du fühlst dich unwohl mit der Gewichtszunahme durch Hashimoto und kannst deine Mahlzeiten kaum noch genießen. Du isst weniger und weniger. Paradoxerweise befeuert diese geringe Aufnahme von Kalorien die Schwierigkeiten beim Abnehmen. Eine zu niedrige Kalorienzufuhr führt dazu, dass dein Körper in einen Energiesparmodus übergeht. In diesem Zustand neigt er dazu, mehr Kalorien zu speichern (für schlechte Zeiten!), anstatt sie zu verbrennen. Dein Stoffwechsel verlangsamt sich weiter, was nicht nur zu Kraftlosigkeit, sondern auch zu einer weiteren Gewichtszunahme führen kann.

All diese Gründe betreffen in der Regel auch gesunde Menschen ohne Autoimmunerkrankung, die Schwierigkeiten beim Abnehmen haben. Mit diesem Wissen fällt es dir zukünftig viel leichter, deinen Lifestyle und deine Ernährung so anzupassen, dass du dein Wohlfühlgewicht erreichen kannst.

Doch wie geht das?

Was hilft beim Abnehmen / gegen die Gewichtszunahme bei Hashimoto?

Wenn du die Diagnose Hashimoto oder Schilddrüsenunterfunktion hast und Gewicht verlieren möchtest, magst du dich womöglich in einem Dilemma befinden. Denn die Realität zeigt: Neben den oben genannten Gründen erschwert eine Schilddrüsenunterfunktion Frauen zusätzlich das Abnehmen.

Dein Stoffwechsel ist unter den Symptomen von Hashimoto verlangsamt. Die traditionellen Diäten, in dem einfach die Lebensmittelaufnahme beziehungsweise Kalorienzufuhr runtergefahren wird, bringt in vielen Fällen nicht die gewünschten Ergebnisse.

Doch hier müssen wir einmal genauer hinsehen und uns fragen, ob in dem Verwehren von Lebensmitteln und dem endlosen Kampf gegen den Hunger der Weg zum Wunschgewicht sein sollte. 

Meiner Erfahrung nach kann ich dir sagen: Das ist er nicht. Vielmehr geht es darum, deinen Körper bestmöglich zu unterstützen. Ihm das zu geben, was ihm fehlt, um den Stoffwechsel anzukurbeln und trotz Hashimoto ein gesundes Gewicht zu erreichen, mit dem du dich wohlfühlst. 

Ich kann dir versichern: Nach meiner Diagnose und meinen Lifestyle-Veränderungen habe ich mich noch nie so wohl in meinem Körper gefühlt wie heute. Das hat jedoch sehr wenig mit der Kilo-Angabe auf der Waage zu tun. Den Auswirkungen von Hashimoto anzugehen und seinen Lebensstil anzupassen, heißt, seinem Körper ganzheitlich Gutes zu tun.

Und das wiederum macht sich letztendlich bei vielen Frauen auch auf der Waage bemerkbar – als positives Nebenprodukt ihres neuen gesunden Alltags. Giulietta, Teilnehmerin meines 8-Wochen-Programms, hat so übrigens ganz nebenbei acht Kilogramm Gewicht verloren!

Was kannst du also gegen die Gewichtszunahme bei Hashimoto tun?

Kommen wir nun zu den Punkten, die dich dabei unterstützen sollen, dein Gewicht trotz Hashimoto zu reduzieren – denn das ist möglich, erfordert aber ein paar Voraussetzungen. 

Schilddrüsenhormon T3 stabilisieren

Der erste Schritt für deine Gewichtsreduktion ist es, dein freies T3 kontrollieren zu lassen. Bei sehr vielen Patientinnen liegt dieses, wie beschrieben, im Mangel. Wenn nicht genug T3 im System ist, werden alle anderen Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen. Die Bildung von mehr T3 kannst du beispielsweise mit Thybon, Novothyral oder einem natürlichen Schilddrüsenextrakt entsprechend unterstützen – diese kannst du dir von deinem Arzt oder deiner Ärztin verschreiben lassen.

Anpassung deiner Ernährung

Eine ausgewogene und vor allem blutzuckerfreundliche Ernährung ist für Frauen mit Hashimoto von entscheidender Bedeutung. Der Blutzucker steht in direktem Zusammenhang mit der Cortisolausschüttung. Je stabiler dieser ist, desto weniger Stress bedeutet das für deinen Körper. Zudem wird Heißhunger vermieden, eine gesunde Verdauung wird unterstützt und dein Stoffwechsel wird angekurbelt.

Als weiteren Schritt für eine gute Ernährungsweise empfehle ich dir unbedingt, mit einer Blutuntersuchung mögliche Nährstoffmängel zu identifizieren. Basierend auf den Testergebnissen, Nahrungsergänzungsmittel zu supplementieren, um deinen Körper optimal zu unterstützen, denn Nährstoffmängel sind purer Stress für den Körper.

Zunahme von ausreichend Kalorien 

Um den Stoffwechsel anzukurbeln und deinen Körper mit der benötigten Energie zu versorgen, solltest du darauf achten, immer ausreichend Kalorien zu dir zu nehmen. Mein oberstes Credo heißt: Satt essen – und zwar richtig. Mit viel Gemüse, Eiweiß, guten Fetten und Kohlenhydraten.

Du wunderst dich darüber? Doch es sieht so aus: Eine niedrige Kalorienzufuhr bedeutet für den Körper Stress. Er geht sogar von einem lebensbedrohlichen Zustand aus und speichert und hält Reserven lieber in den Fettdepots zurück – wie weiter oben bereits beschrieben.

Eine ausreichende Wasserzufuhr ist ebenfalls wichtig, um einen gesunden Darm zu unterstützen und die Verdauung zu fördern.

Bewegung und Krafttraining

Regelmäßige Bewegung, insbesondere Krafttraining, kann den Stoffwechsel ankurbeln und dir dabei helfen, überschüssiges Gewicht zu verlieren. Was du hier verstehen darfst: Krafttraining baut nicht nur Muskelmasse auf, sondern erhöht auch den Energieverbrauch des Körpers – selbst in Ruhephasen. 

Darüber hinaus trägt regelmäßige Bewegung dazu bei, den Schlaf zu verbessern, was wiederum den Stoffwechsel und natürlich auch dein allgemeines Wohlbefinden unterstützt. Am besten baust du regelmäßige zügige Spaziergänge an der frischen Luft bei Tageslicht in deinen Alltag ein. Du wirst merken, wie gut es dir tut und du dich schnell wacher und energiegeladener fühlst. Darüber hinaus hilft die Helligkeit am Morgen dabei, abends besser in den Schlaf zu finden. 

Stressmanagement

Wir haben bereits gelernt: Stress im Alltag beeinträchtigen den Stoffwechsel und kann zu einer ungewollten Gewichtszunahme führen. Darum ist es wichtig, dass du die Stressfaktoren in deinem Alltag identifizierst und deinen Umgang damit findest. Einer kann sein, diesen Faktor wirklich aus deinem Leben zu streichen – das erfordert oft etwas Umdenken und Finden neuer Wege. Manchmal geht es jedoch erstaunlich leicht. 

Ist der Stressfaktor nicht so leicht aus deinem Leben zu verbannen, gilt es geeignete Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Sport, Bewegung und eine gute Schlafhygiene gehören dazu, aber auch gezielte Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga, Atemübungen und bewusste Entspannungsphasen in deinem Alltag. 

Mach dir bewusst, dass Veränderungen im Lebensstil oft etwas Zeit brauchen. Doch mit einem ganzheitlichen Ansatz und der richtigen Unterstützung können Frauen ihren Weg zu einem gesunden Wohlfühlkörper finden.

Wie schnell Gewicht verlieren mit Hashimoto?

Ich weiß, dass diese Frage viele umtreibt. Doch ist Gewichtsverlust ein sehr individueller Prozess und hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich des Schweregrades der Schilddrüsenunterfunktion, des Stoffwechseltyps und des persönlichen Lebensstils. 

Es gibt keine festgelegte Zeit, in der eine Frau mit Hashimoto Gewicht verliert, da jeder Körper anders auf eine neue Ernährung, Sport oder Stressmanagement reagiert. Ich empfehle dir, dich weniger auf die Kilogramm-Angabe auf deiner Waage zu orientieren. Denn vor allem, wenn du mehr Sport machst und Krafttraining integrierst, nimmst du an Muskelmasse zu – und das sieht man auch auf der Waage. Viel wichtiger ist das Verhältnis zwischen Muskeln und Körperfett.

Denke daran, dass jeder Fortschritt in Richtung Gesundheit ein Erfolg ist. Sei geduldig mit dir selbst und fokussiere dich darauf, deinem Körper Gutes zu tun und deinen Stoffwechsel zu unterstützen. Das wird dich glücklicher machen als eine Zahl auf der Waage. 

Fazit: Abnehmen mit Hashimoto ist auch für dich möglich

Was du aus diesem Artikel mitnehmen solltest: Eine Gewichtsabnahme mit Hashimoto ist ausdrücklich möglich, wenn du die richtigen Schritte unternimmst und deiner Gesundheit eine höhere Priorität einräumst. Es erfordert etwas Geduld und die Bereitschaft, einige Veränderungen in deiner Ernährung und deinem Lebensstil vorzunehmen. 

In meinem Healthy-Hashimoto-Mentoring biete ich dir ein strukturiertes Programm über acht Wochen, das darauf abzielt, deine Schilddrüsenbeschwerden in den Griff zu bekommen. Es unterstützt dich auf dem Weg zu deinem gesunden Normalgewicht und mehr Energie, um deinen Alltag mit mehr Leichtigkeit zu bewältigen. Außerdem erfährst du, wie du deinen Körper optimal mit Nährstoffen versorgst und so endlich abnimmst.

Wenn du bereit bist, deine Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen und dich wieder voller Energie zu fühlen, trage dich jetzt unverbindlich in die Warteliste für das Hashimoto-Programm. Ich freue mich darauf, dich mit fundiertem Wissen und eigenen Erfahrungswerten schon bald begleiten zu dürfen!