Wie ein kleiner Teppich versammelten sich meine Haare nach jeder Dusche auf dem Boden und im Abfluss. Was nicht nur unschön aussah, bereitete mir Sorgen. 

Ein Verlust von einhundert Haaren am Tag sei normal, behaupten viele Expert:innen. Das waren mehr als einhundert. Oder? Ich glaube, jede Frau nimmt ganz genau wahr, wenn der eigene Haarverlust nicht mehr der Normalität entspricht.

Dieser Haarteppich in der Dusche schrie mich förmlich an: Hier stimmt etwas nicht!

Und wenn ich ehrlich bin: Neben all den anderen belastenden Symptomen, die durch meine Diagnose Hashimoto verursacht worden sind, war der Haarausfall am schlimmsten. 

Müdigkeit, Darmbeschwerden, Schlafstörungen: All das konnte ich mit mir selbst ausmachen. Doch meinen Haarausfall konnte jeder sehen. Ich fühlte mich nicht wohl mit diesen dünnen, fusseligen und spröden Spaghettihaaren.

Anfangs konnte ich mich noch nicht von meinen langen Haaren trennen und so lief ich mit dieser mageren Haarpracht weiter durchs Leben, als wenn nichts wäre.

Doch über die Jahre wurden die Geheimratsecken immer schlimmer. Ich glaubte, dass ich mit diesen Haaren leben muss – ich hatte nun einmal dünne Haare. Das muss ja genetisch bedingt sein.

Dabei war die Situation für mich unglaublich belastend. Vielleicht kannst du das nachfühlen – sonst wärst du vermutlich nicht in diesem Artikel gelandet.

Doch die Reise zu meiner Gesundheit hat sich gelohnt. Heute wachsen meine Haare nämlich wie Unkraut und kahle Stellen sind zugewachsen.

Erfahre in diesem Artikel, 

  • wie die Schilddrüse mit deinem Haarwachstum zusammenhängt
  • wie sich der Haarausfall bei Hashimoto-Patient:innen zeigt
  • meine essentiellen Tipps, wie du den Haarausfall stoppen kannst

Am Ende des Artikels gehe ich noch einmal auf meine persönliche Geschichte ein.

Hashimoto und Haarausfall: Wie hängt das zusammen?

Die Verbindung zwischen Hashimoto und Haarausfall liegt in der komplexen Wechselwirkung zwischen der Schilddrüsenfunktionsstörung und dem Haarzyklus. Die Autoimmunerkrankung führt dazu, dass die Schilddrüse vom Immunsystem angegriffen wird, was meistens zu einer Unterfunktion führt. Liegt schließlich ein Mangel der Schilddrüsenhormonen T3 und T4 vor, spielt das im Stoffwechsel eine entscheidende Rolle und beeinflusst direkt das Haarwachstum – und führt in nicht seltenen Fällen zu Haarausfall.

Neben dem hormonellen Ungleichgewicht kann zusätzlich der Stress, der oft mit Hashimoto einhergeht, den Haarausfall verstärken.

Ich sage dir: Haarausfall ist ein Warnsignal deines Körpers. 

Anders als deine bedeutenden Organe wie die Nieren, die Leber oder der Darm sind deine Haare für dein Überleben nicht wichtig. Befindet sich dein Körper aktuell in einem Überlebensmodus, versorgt er natürlich zunächst alle anderen Funktionen deines Körpers. Deine Haare (und oftmals auch die Haut) leiden als erstes unter einem möglichen Mangelzustand oder einer Erkrankung.

Bist du von andauernden Haarausfall betroffen, lohnt es sich demzufolge sehr, genauer hinzusehen und dem Haarausfall auf den Grund zu gehen.

Ursachen für Haarausfall bei Hashimoto: Schilddrüsenfunktionsstörung

Grundsätzlich kann Haarausfall ganz unterschiedliche Ursachen haben, dazu gehören:

  • genetische Voraussetzungen 
  • hormonelle Umstellungen, z. B. nach der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren
  • Nährstoffmängel
  • (schwere) Erkrankungen und Infektionen
  • Traumata, psychische Belastungen
  • anhaltender Stress

Liegt eine Hashimoto-Diagnose oder eine Schilddrüsenunterfunktion vor, findet sich die Hauptursache oftmals im Darm. Aufgrund eines Leaky Guts (durchlässiger Darm) oder einem Magensäuremangel kann der Körper nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. 

In den meisten Fällen wird zudem zu wenig Eisen und/oder Eiweiß vom Körper aufgenommen. Diese Nährstoffe sind bekanntermaßen die Bausteine von Haut, Haaren und Nägeln und für ihr gesundes Wachstum essentiell. Darüber hinaus kann durch extrem viel Stress und ein daraus resultierendem Ungleichgewicht des Hormons Cortisol eine Nebennierenrindenschwäche die Ursache des Haarausfalls sein. Der Zusammenhang von Stress und Haarausfall ist seit Jahren ein Thema in der wissenschaftlichen Forschung und wurde unter anderem an einer Untersuchung der Harvard Universität bestätigt.

In vielen Fällen sind mehrere Faktoren für den Haarausfall verantwortlich, was dieses Symptom oft sehr langwierig und belastend macht.

Wie zeigt sich der Haarausfall bei Hashimoto?

Die Auswirkungen von Hashimoto auf das Haar variieren von Frau zu Frau und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise von der Schwere der Schilddrüsenunterfunktion, der Wirksamkeit der Behandlung und auch den genetischen Faktoren. 

Ich weiß von vielen Kundinnen meines Healthy Hashimoto Mentorings, dass der Haarausfall ein großes Thema für sie ist – wie er es auch bei mir war. Oftmals ist die Belastung dadurch so groß, dass der anhaltende Haarausfall der auslösende Faktor dafür ist, die Gesundheit unabhängig von Ärzt:innen selbst in die Hand zu nehmen.

Aber natürlich gibt es Unterschiede: Bei Frauen mit dickem Haar fällt der Haarausfall manchmal nicht so stark ins Gewicht. Für Frauen mit feinem Haar ist er oft gravierend, da die weniger werdenden Haare auf dem Kopf das Aussehen der Frauen wirklich verändern.

Typischerweise treten diffuse Haarausfallmuster auf, bei denen das Haar gleichmäßig über die Kopfhaut ausgedünnt wird. Das Haar verliert an Glanz und Geschmeidigkeit sowie an Volumen. Ein weiteres häufiges Muster ist das Ausdünnen der Haare am Scheitel oder im Bereich der Stirn. Die sogenannten Geheimratsecken kommen plötzlich zum Vorschein. 

In meinem Alter hatte ich damit, ehrlich gesagt, noch nicht gerechnet.

Der Haarausfall beginnt oft schleichend und kann über einen längeren Zeitraum fortschreiten. Meistens wird er nicht unmittelbar mit der Diagnose von Hashimoto in Verbindung gebracht. Hier gilt es auch zu differenzieren: Saisonaler Haarausfall kann schließlich ganz normal sein. Doch oft spürt die Frau, wenn die vielen Haare in der Bürste eine andere Ursache haben als die wechselnde Jahreszeit.

Sollte sich ein vorliegender Haarausfall nach wenigen Wochen nicht bessern, rate ich zu einer Blutuntersuchung, um die tatsächliche Ursache abzuklären.

Meine 5 Tipps für Haarausfall bei Hashimoto

Die Pflege des Haares, aber vor allem der Fokus auf einen gesunden Lebensstil können dazu beitragen, die Auswirkungen von der Schilddrüsenerkrankung Hashimoto zu minimieren – und dazu zählt auch das Symptom Haarausfall.

Folgendes habe ich getan: 

Nährstoffreiche Ernährung für gesundes Haar 

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung spielt bei der Unterstützung des Haarwuchses eine entscheidende Rolle und kann dir im Zusammenhang mit Hashimoto helfen. 

Dazu gehören in erster Linie:

Vitamine und Mineralstoffe:  Die Nährstoffe Eisen, Zink, Vitamin A, Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren sind besonders wichtig für deine Haare. Sie unterstützen die Haarfollikel, stärken das Haar und fördern die Gesundheit deiner Kopfhaut.

Antioxidantien: Sie schützen die Zellen vor Schäden durch freie Radikale. Eine Ernährung, die viel Gemüse und Obst enthält, kann deine Haarfollikel schützen und somit dem Haarausfall vorbeugen. 

Proteinreiche Lebensmittel: Haare bestehen hauptsächlich aus Eiweiß, insbesondere aus Keratin. Lebensmittel wie mageres Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte und Nüsse sind beispielsweise gute Proteinquellen, um die Struktur und Festigkeit deiner Haare zu erhalten. 

Mithilfe einer Blutuntersuchung kannst du erkennen, welche Nährstoffe deinem Körper möglicherweise fehlen. Mit diesem Wissen kannst du deine Ernährung anpassen.

Stressbewältigung für mehr Haargesundheit 

Die Bewältigung eines stressigen Alltags und psychischer Belastungen spielt bei der Behandlung und auch zur Vorbeugung von Haarausfall eine zentrale Rolle. Auf diese Weise können hormonelle Ungleichgewichte wieder ausgeglichen und Entzündungen der Schilddrüse reduziert werden. 

Zudem trägt eine gute Stressbewältigung zur allgemeinen Lebensqualität bei und fördert gesunde Gewohnheiten – das wiederum kann dein Haarwachstum unterstützen. 

Wichtige To Do´s bei der Bewältigung deines Stresspensums können sein:

  • Gesunde Schlafgewohnheiten, die ausreichend und tiefen Schlaf beinhalten.
  • Mehr Bewegung, vor allem bei Tageslicht und an der frischen Luft.
  • Entspannungs-, Meditations- und Achtsamkeitsübungen, die den Geist beruhigen und die Konzentration fördern.
  • Regelmäßiger Sport, der aktiv Stress abbaut und deine körperliche Fitness unterstützt.
  • Pausen und Zeit für Hobbys, die dich entspannen und Stress erst gar nicht entstehen lassen.

Den Stress im Alltag zu reduzieren solltest du als unverzichtbaren Bestandteil deiner Selfcare-Routinen betrachten, um deine Schilddrüse zu stärken und somit auch dem Haarausfall vorzubeugen.

Gezielte Nahrungsergänzung bei Mangel 

Wenn bestimmte Nährstoffe in deiner Ernährung möglicherweise nicht ausreichend vorhanden sind oder vom Körper nicht optimal aufgenommen werden, kann dich eine gezielte Nahrungsergänzung bei Haarausfall unterstützen. 

Hier sind Produkte guter Qualität wichtig, die 

  • Nährstoffmängel ausgleichen
  • deine Schilddrüse supporten
  • gezielt deine Haargesundheit fördern und auch 
  • dein Immunsystem stärken

Neben den genannten Vitaminen wie Zink, Eisen, Aminosäuren und Omega-3, sind bei der Diagnose Hashimoto oft auch Verdauungsenzyme sinnvoll, die dabei helfen, die Nahrung besser aufzunehmen und Nährstoffe besser zu verwerten. Ich nehme beispielsweise seit Jahren digest von everydays (Affiliate-Link).

Um sicherzustellen, dass die Nahrungsergänzungen deinen individuellen Bedürfnissen entsprechen und auch, um eine falsche Dosierung zu vermeiden, sollte die Einnahme auf deine Blutwerte abgestimmt sein. Wie du die Blutwerte selbst in Auftrag geben und interpretieren kannst, lernst du in meinem 8-Wochen-Mentoring.

Alternative Maßnahmen zur Unterstützung der Schilddrüse 

Nun sind wir an dem für mich eigentlich wichtigsten Punkt angekommen: 

Nicht den Haarausfall als einzelnes Symptom zu behandeln, sondern die Autoimmunerkrankung Hashimoto ganzheitlich betrachten. Dazu gehören nicht nur die medizinischen Aspekte, sondern auch den Einfluss des persönlichen Lebensstils und des psychischen Wohlbefindens in die Behandlung mit einzubeziehen bzw. vorne anzustellen.

Eine ganzheitliche Herangehensweise sieht für mich so aus: 

  • Blutuntersuchung und die Schilddrüse sowie ggf. die Nebennieren richtig einstellen
  • Umstellung der Ernährung nach dem Clean-Eating-Prinzip
  • Nährstoffmangel gezielt auffüllen
  • Etablieren eines wirksamen Stressmanagements
  • Pflege und Kosmetik zur Unterstützung des Wohlbefindens

Sanfte Haarpflege-Routine bei Hashimoto 

Dieser Punkt ist nicht umsonst als letztes angeführt: Haarausfall hat fast immer eine innere und gesundheitliche Ursache und kann nicht allein mit kosmetischen Produkten wie Shampoos oder einem angesagtem Kopfhaut-Serum bekämpft werden. 

Wenn dein Körper auf Sparflamme läuft, helfen diese Mittelchen nämlich nicht. 

Nichtsdestotrotz kannst du darauf achten, sanft und liebevoll zu deinem Haar zu sein und auf Schadstoffe zu verzichten. Wähle darum Shampoos, Conditioner und Stylingprodukte, die frei von aggressiven Chemikalien, Sulfaten und Parabenen sind, zum Beispiel die Haarprodukte von Ringana.

Reduziere außerdem den Einsatz von heißem Styling durch Föhn oder Glätteisen und vermeide auch zu häufiges Haarewaschen.

All das kann dein Wohlbefinden enorm steigern, was durchaus auch positive Effekte auf deine Psyche und für ein gutes Stressmanagement haben kann.

Fazit Haarausfall bei Hashimoto – meine Erfahrung

Für viele ist das Haarewaschen ein lästiges Übel. Ich hatte früher wirklich Angst davor. Angst, wie viele Haare sich heute auf dem Boden der Dusche befinden werden. Angst vor noch dünnerem Haar.

Heute feiere ich es.

Statt der Angst vor dem Verlust, finde ich vielleicht nach der Haarwäsche mal hier und da ein vereinzeltes Haar im Duschabfluss oder im Anschluss in der Bürste – was auch vollkommen normal ist. Meine Lebensqualität und das persönliche Wohlbefinden haben sich enorm gesteigert.

Auf meinem Weg musste ich jedoch einiges an Lehrgeld bezahlen. 

Fachärzt:innen wollten mir einreden, dass der Haarausfall erblich wäre und ich mich damit abfinden müsse. Irgendwann nahm ich unter anderem sogar eine sehr schmerzhafte Mesotherapie in Kauf (Nährstoffspritzen in die Kopfhaut), die mir nichts brachte. 

Ich musste erst verstehen, dass mein Problem von innen kommt und ich meine Gesundheit ganzheitlich angehen muss. Diese Herangehensweise brachte mir die gewünschten Erfolge und stoppte meinen Haarausfall.

Ich kann dir versichern, dass es unglaublich viel mit dem eigenen Selbstwertgefühl macht. 

Du wünscht dir mehr Unterstützung bei den Symptomen durch Hashimoto? Lade dir am besten zunächst meinen Starter Guide herunter und erfahre, was du konkret tun kannst, um deine Beschwerden zu lindern.

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